Dieses Jahr fiel der Startschuss zur Saison in Sachsen, genauer gesagt in Weixdorf. Hier fand anlässlich des 75jährigen Jubiläums zum ersten TT-Sieg durch Ewald Kluge ein Rennen statt.

 


In den führen Jahren, als der Motorradfahrer noch ein angesehener und geschätzter Sportler war, fanden diese Rennen auf einem Teilstück der Autobahn rund um Dresden statt. An dieser Stelle möchten wir uns auch nochmals ganz herzlich bei Peter Nitsche und seinen fleißigen Helfern für die fantastische Veranstaltung bedanken. Tiefere Einblicke in die Veranstaltung und diesen Teil der deutschen Motorradrenngeschichte erlaubt diese Homepage www.autobahnspinne.de.

Da dieses Rennen genau am Wochenende nach dem 1. Mai stattfand, haben wir die Gelegenheit genutzt, die lange Reise mit einem Besuch bei unseren Freunden in Sachsen zu verbinden. Wir, das sind übrigens Freia, mein Vater und ich. So konnten wir nach gemütlicher Anreise den Tag der Arbeit mit einem gemütlichen Grillabend und dem einen und anderen Kaltgetränk beenden.

Man glaubt es kaum aber Motorradfahrer haben auch kulturelle Interessen und so haben uns unsere Freunde einen Teil von der wunderschönen Stadt Dresden gezeigt. Frauenkirche, Elbufer und vieles mehr hat uns sehr beeindruckt, vor allem meinen Vater, da er noch nie in Dresden war. Ein besonderes Highlight war zum Abschluss noch der Besuch im Uhrenmuseum in Glashütte. Diesen Tag beendeten wir mit einem gemeinsamen, leider auch verhängnisvollem, Essen mit unseren sächsischen Freunden.

Am nächsten Morgen war der Plan so, dass wir nach einem gemütlichen Frühstück Richtung Weixdorf fahren wollten, um uns im Fahrerlager einzunisten. Leider wurde bei mir nichts aus dem Frühstück, da mir komisch in der magen- und Darmgegend war. Freia und mein Vater spöttelten ein wenig über meine Beschwerden und wollten dies auf meinen Kaltgetränkeumsatz am Vorabend in Verbindung bringen. Na ja, wir sind so gegen 13:00 Uhr im Fahrerlager aufgeschlagen, haben aufgebaut, die Papierabnahme und die technische Abnahme erledigt. Gegen später sind unsere Rennfahrerfreunde Rene und Thomas Siebig angekommen, die mit uns gemeldet waren. Mir wurde übrigens immer schlechter und ich fing an, auf der Kloschüssel anzuwachsen. Freia, mein Vater, Rene und Thomas haben einen gemütlichen Grillabend verbracht, während ich zwischen Klo und Bett hin und her wanderte.

 

Leider war unter diesen Umständen die Teilnahme am ersten Lauf am Samstag nicht möglich. Es war wohl auf halber Strecke ein Dixi-Häuschen aufgestellt, jedoch wusste ich nicht, ob ich bis dahin dichthalten könnte. So musste ich beim ersten Lauf mit meinem Vater zuschauen, wie meine Freia Runde um Runde dreht – ein Dixi-Häuschen immer in Reichweite! Inzwischen waren auch unsere Freunde aus Dresden angekommen, die übrigens zu unseren treuesten Fans zählen, um uns zuzuschauen. Wobei auch unsere Sachsen nur die halbe Freude am Zuschauen hatte, da auch sie über Magen- Darmprobleme klagten.

Am Nachmittag konnte ich mich dann aber nicht mehr halten und habe das Leder angezogen, um wenigstens am zweiten Lauf teilnehmen zu können. Nach der üblichen Warterei am Vorstart ging’s dann endlich los.

Eine richtig tolle Strecke mit langen Geraden, kurz aufeinander folgende Kurven, 90° Kehren, kurzum alles was Spaß macht. Nachdem die karierte Flagge geschwungen wurde, sind wir zufrieden aber erschöpft im Fahrerlager angekommen. Leider haben sich auch gleich wieder meine Gedärme gemeldet und ich habe mich im Bus verkrochen. Erst gegen Abend konnte ich dem Maico-Team bei Salzletten und Tee Gesellschaft leisten.

Am Sonntagmorgen ging’s mir deutlich besser und eine Teilnahme am letzten Lauf war sicher. Da man bekanntlich mit jeder Runde besser und sicherer fährt, hat der Sonntag noch mehr Spaß gemacht. Auf der Zielgeraden konnte man richtig schön am Kabel ziehen und sogar kurz in den sechsten Gang schalten.

Da der Zeitplan verschoben wurde und wir statt nachmittags nun schon vormittags unseren Lauf hatten, haben wir beschlossen einzupacken und Richtung Heimat zu fahren, anstatt dies am Montag zu tun. Wir werden noch erfahren, dass dies eine glückliche Fügung war!

Ich inzwischen quietschfidel am Steuer von meinem geliebten Bussle, Vater auf dem Beifahrersitz und Freia quer auf der Rücksitzbank. So fahren wir Kilometer für Kilometer – übrigens 600 eine Strecke!!! So ungefähr zur Halbzeit meldet sich Freia von der Rückbank mit Magen- Darmbeschwerden und kurz vor Zuhause auch mein Vater. Man will sich nicht vorstellen, wie es gewesen wäre, wenn wir alle gleichzeitig dieses beschissene Problem gehabt hätten!

In der Summe hatten wir fünf sehr schöne Tage, tolles Wetter, eine super tolle Veranstaltung und gute Freunde um uns herum. Da fällt es nicht schwer, die Unannehmlichkeiten unter den Teppich zu kehren und zu vergessen. Wir sind sehr wahrscheinlich nicht das letzte Mal auf der Autobahnspinne Dresden gefahren!