Seit Jahren war die Naturrennstrecke umstritten. Ein Anwohner hatte die Veranstaltungen per Gericht gestoppt, sie war zu lärmintensiv. Eine Schlichtung hat mehrere Jahre gedauert. Endlich finden dieses Jahr dort wieder Rennen aus der Veteranenszene und z. B auch die Internationale- Deutsche- Motorradmeisterschaft (IDM) dort statt.

 

Ich wollte nun dieses Jahr an dem Renngeschehen mit seiner MAICO RS 125 aus dem Jahre 1970 teilnehmen. Es handelt sich beim Schleizer Dreieck um eine lange und schnelle Strecke von ca. 3,7 km. Dazu wurde die Übersetzung der MAICO geändert, um eine höhere Höchstgeschwindigkeit zu erreichen.

 

Vor Ort stellte sich heraus, dass es sogar um die älteste Naturrennstrecke Deutschlands handelt. Die ersten Starts waren im Jahre 1923! Zudem war der Höhenunterschied zwischen dem tiefsten und höchsten Punkt der Rennstrecke 44 m. Welch eine neue Erfahrung! Das Berg- und Talfahren ist man von den normalen Rennstrecken ja nicht gewohnt.

 

Von den Teilnehmern war noch eine weitere MAICO vor Ort. Die MD 250 RS, die größere Schwester. Also startete ich als einziger in meiner Klasse mit einer MAICO. Da die Baujahrsbegrenzung bis 1993 geht, waren die meisten Maschinen in der Klasse neuer und natürlich auch schneller. Die MAICO stand nach dem Pflichttraining auf dem vorletzten Startplatz. Dank meiner Erfahrung aber eine gute Ausgangsposition. So wird die zweite Runde als Rundenzeit gewertet und die restlichen drei bis sechs Runden müssen möglichst in der gleichen Zeit gefahren werden. Die Testzeiten ließen auf gute Ergebnisse und möglicherweise auf einen Pokal hoffen.

 

Die Gruppe "R", in der ich startete wurde mit der Gruppe "A" zusammengelegt. So ergab sich ein größeres Starterfeld. Das Rennen am Sonntagvormittag verlief sehr gut. Platz 2 bei der zusammengelegten Gruppe A + R. Alles lief reibungslos. Sohn Daniel stand meisten an der Strecke, wenn ich der MAICO die Sporen gab.

 

Peter Vagt in Schleiz

Der zweite Lauf der Klasse "R" war für den frühen Nachmittag angesetzt. Die MAICO startete gut und ging gut ins Rennen. Doch schon bald merkte ich, dass die Maschine von Runde zu Runde immer langsamer wurde. Das Rennen durfte ich aber nicht abgebrechen, sonst würden wertvolle Punkte verloren gehen. So musste ich die MAICO weiter quälen bis endlich die ersehnte Schwarz-Weiß karierte Flagge geschwenkt wurde. Eine Erleichterung für Mensch und Maschine. Die Pokalträume waren aber wie Seifenblasen geplatzt.

 

Nach Erholung und Einpacken der Sachen ging es natürlich an den Aushang. Dort konnte man die Ergebnisse einsehen. Insgesamt bei der Klasse "A + R" auf Platz 15. Das war den immer langsamer werdenden Runden im 2. Lauf geschuldet. In der Klasse "R" bot sich aber ein anderes Bild: dort hatte ich den 1. Platz belegt! Ein Erfolg, den sich ich mir nach dem 2. Lauf nicht hätte träumen lassen. Bei der Pokalverteilung wurde die Klasse "A + R" aber zusammen bewertet, so gab es keinen Pokal.

 

Zuhause ergab die Opduktion des Motors, dass der Kolben geklemmt hatte. Er war übermäßig heiß gelaufen war. Die Ursache wurde nicht gleich gefunden. Beim anschließenden Testlauf sah ich, dass die Benzinzufuhr mäßig verlief. In dem Benzinschlauch kurz vor dem Vergaser war etwas Körniges. Dieses schränkte den Durchfluss ein. Und somit gelangte zu wenig Sprit in Vergaser und Motor. Dieses könnte also den Kolbenklemmer ausgelöst haben. Weitere Untersuchungen ergaben, dass das Gemisch zu weit abgemagert war, eine falsche Bedüsung des Vergasers war die Ursache!

 

Auch wenn kein Pokal gewonnen wurde, einen 1. Platz in der „Klasse R“ und dass zum ersten Mal auf dem Schleizer Dreieck (22.-24. Juli 2016), ist ein toller Erfolg für mich.