Es gibt Rennstrecken wo man einmal hin fährt um dort gewesen zu sein, es gibt
Rennstrecken, da möchte man gar nicht wieder wegfahren! Zu den letzteren gehört
für mich zweifelsfrei das „Schleizer Dreieck“.

 

Nach meinem riesigen Erfolg im letzten Jahr war ich ganz wild darauf endlich wieder
in Schleiz fahren zu dürfen. Und nun war es an der Reihe, mein erstes Rennen für
2017!

Pünktlich wurde mein Tank fertig, der zur Innenversiegelung noch beim Lackierer
war. Letztes Jahr ist ja eine Benzinhahnmuffe auf dem GFK rausgebrochen und
wurde repariert. Zwei Wochen vor dem Rennen habe ich dann die Dichtigkeit des
Tanks in Verbindung mit den auch reparierten Benzinhähnen durchgeführt. Erstes
Ergebnis - alles dicht! Zweites Ergebnis nach einem Tag – undicht! Aber zum Glück
nur minimal undicht, sodass kaum etwas Benzin austrat. Dieses sollte dann auch so
halten.

Auf der Teilnehmerliste laß ich zum Glück, dass ich nicht alleine mit meiner MAICO
starten sollte, Ralf Rudat hatte sich auch angemeldet. Wir schlossen uns kurz und
Ralf hat für mich ein paar Quadratmeter frei gehalten, sodass wir nebeneinander
standen und unsere Zelte aufbauen konnten.
Die Papierabnahme verlief ohne Zwischenfälle, die Fahrzeugabnahme auch. Nur bei
der Helmabnahme wurde bei meinem Helm festgestellt, dass Klapphelme nicht
zulässig sind für den Rennsport. Der Abnahmekommissar wurde eingeschaltet und
ich durfte den Helm doch benutzen. Nach meinem Kenntnisstand sind Klapphelme
nicht verboten.
Dieses sollte ich nach dem Rennen weiter vertiefen.
Natürlich haben wir noch den Reifendruck unserer Maicos kontrolliert und Benzin
aufgefüllt, da es ja am Freitag früh zu den ersten Läufen ging. Ralf hatte an seiner
RS 125 hinter der Lichtmaschine eine Eigenkonstruktion gesetzt, die jetzt zum
Testen bereit war.

Darüber hinaus hatte Ralf auch seine Maico RS 250 als Reservemaschine
mitgebracht.

Auch hatte Olaf Kurbjuhn den Weg mit seiner Maico RS 250 nach Schleiz gefunden.
Er hatte sich zusammen mit Thomas Körner (ehemals Maico-Team Leipzig) hinter
dem Veranstaltungszelt eingerichtet.

Ralf mit seiner RS 125 und ich mit meiner, waren jeweils in der allerersten Gruppe
am Tage eingeteilt. So war für uns an den 3 Tagen die Rennen um 8.00 Uhr
angesetzt.

Am Donnerstagabend hat Ralf seinen schnellen Grill angeschmissen und wir konnten
den Tag gut ausklingen lassen.

Nach den 8.00 Uhr-Training konnten wir dann frühstücken. Alles lief wie am
Schnürchen, wenn die Maschine anspringen würde ... Meine RS wollte nicht
anspringen, anreißen brachte keinen Erfolg, anschieben, diverse male kein Erfolg,
ich wollte fast schon aufgeben, plötzlich hatte meine RS das Einsehen und sprang
an. Da hatte ich schon ein Großteil meiner Reserven verbraucht!

Dann hatten wir Pause bis um 12.55 Uhr, dann war unser 2. Trainingslauf angesetzt.
Auch hier lief es weitgehend gut, aber leider hatte Ralf seine RS 125 Ölverluste, zum
Glück merkte er es selbst und fuhr rechtzeitig raus. Das war Getriebeöl und kam aus
dem linken Deckel. Diesen Deckel hatte Ralf im letzten Winter optimiert, leider nicht
ganz dicht bekommen. Sogar das Hinterrad hat das gute Öl abbekommen. Nach
einer schnellen Reparatur sah es nicht aus, so entschloss sich Ralf seine Maico RS
250 zum Einsatz zu bringen und ließ sie von den Sportkommissaren abnehmen. So
konnte dann die Rennsaison weiter gehen.

Am Samstag den 13. Mai 2017 war es morgens so kalt, dass die Wahrscheinlichkeit
groß war, dass die RS 250 nicht anspringt. So hat Ralf seinen Heizlüfter schräg über
den Zylinder der Maico angeordnet, dass möglichst viel Wärme an Zylinder und
Getriebe kommt. Er sollte mit seiner „Motorvorwärmung“ Recht bekommen, sie
sprang gleich auf Schlag an!

Während der freien Zeit waren wir auch an der Strecke und haben die „Ostklassik“
und die „Golden 50“ bewundert. Natürlich haben wir auch die Klasse „GP 250 / S1“ in
Augenschein genommen, dort fuhr Olaf Kurbjuhn mit seiner Maico MD 250.

Am Nachmittag war unser erstes Rennen in der Klasse „Regularity 1“ angesetzt.
Gefahren sind wir mit der Regularity 1, 2 und 3. Mit einsetzendem Regen war das
Fahrverhalten der Mitstreiter völlig anders als bei trockener Fahrbahn, die „Big-Bikes“
hatten alle Probleme mit dem feuchten Untergrund und sind nur vor sich hin
geschlichen. Überholen in der Kurve war problematisch, da die sich sehr breit
gemacht haben. Aber ich konnte einen 7. Platz noch erreichen, Ralf hat den 9. Platz
erreicht. Nicht das ganz große Ding, aber bei dem Wetter war nicht mehr drin.

Am Nachmittag traf ich noch die MZ-Legende Heinz Rosner, er hatte sich mit seinem
MZ-Team unter die Fahrer gemischt. Weitere bekannte traf ich auch, so Willi, er
erzählte mir, dass ein bekannter einen Helm von „HJC“ für den halben Preis
bekommen hat, weil er eine C-Lizenz hat. Meine Ohren wurden immer größer, ich
hatte ja selber Probleme mit meinen Helm, das wäre ja auch was für mich!

Am frühen Abend gab es dann die Pokalvergabe. Mit unseren Plätzen konnten wir
kein Pokal bekommen. Das ärgerliche für mich war, dass bis zum 6. Platz es Pokale
gab ...
Aber da Ralf seinen Pokal vom letzten Jahr noch nicht abgeholt hatte, hat er sein
Pokal für den 1. Platz der Klasse „GP 125 S1“ 2016 bekommen! Glückwunsch Ralf !

Bilder sagen mehr, wie tausend Worte  !

Am Sonntag früh begann die gleiche Prozedur mit der „Motorvorwärmung“ von Ralf
seiner RS. Wir hatte um 8.00 Uhr unser 2. und letztes Rennen. Wir hatten großer vor,
aber mit Beginn des Rennens fing es wieder an zu regnen. In der 4. Runde wurde
das Rennen abgebrochen, es muss wohl irgendwo ein Unfall gegeben haben. So
wurde nur eine Runde gewertet, für Ralf reichte es für den 5. Platz, für mich leider
nur wieder für den 7. Platz.

Wir konnten anschließend entspannt frühstücken und unsere Zelte abbauen,
natürlich alles im Regen! Als wir dann fertig waren, wurde es trocken!

Gleich nach dem Rennen habe ich eine Anfrage beim DMSB gestartet, ob man einen
Klapphelm mit ECE-Norm 22/05 -Kennung beim Rennen einsetzen darf. Vier
Wochen keine Reaktion, also nochmals nachgehakt. Und dann kam endlich die
Antwort, die ich hören wollte, es ist erlaubt Helme mit ECE-Norm 22/05 -Kennung
einzusetzen, egal ob Klapphelm oder nicht!